PMR Funkgerät Alan 456 als Babyphon

Angefangen hat alles mit einem Philips Babyphon mit 2 Kanälen (im 27 Mhz Band). Das rauschte, oft hörte man die Nachbarskinder, und bis zur nächsten Kneipe ein Block weiter reichte es auch nicht. Besonders die dauernden Fehlalarme durch irgendwelche Störungen waren nervend.
Also "Kinderausrüstungs"-Kataloge gewälzt. Dort wurden Babyphons mit allem Schnickschnack angeboten, die Preise waren allerdings ganz ordentlich.
Durch Zufall bin ich dann auf Funkgeräte im sogenannten PMR Band gestoßen. PMR heißt Private Mobil Radio arbeitet mit 446 Mhz (zum Vergleich D Netz Handys arbeiten mit 900 Mhz), ist anmelde- und gebührenfrei und kann bis 5 km reichen. Bei uns reicht es gerade mal 1 bis 2 Häuserblocks weit, aber da haben wir immerhin 3 Kneipen, einen netten Italiener... :-)) .
Und ein Funkgerät mit Babysitterfunktion kostet auch "nur" 200 Euro, soviel wie spezielle Babyphon, nur kann man damit eben mehr machen.

Ich habe mich nach eingehendem Studium für das Alan 456 entschieden und es samt Ladestation und NIMH Akkus bei Neuner Funk bestellt. Innerhalb von 2 Tagen war es da, eine Nacht aufgeladen, und dann erst mal die Reichweite gecheckt s.o. Ich habe zwar auf ein paar Meter mehr gehofft, aber so werden einige Kneipen auf uns eben verzichten müssen.

Am Alan 456 ist schön, dass es am Anfang einen Signalton sendet, wenn das Baby schreit, dadurch bekommt man auch die ersten kleineren Muckser schon mit, und muss die Lautstärke nicht immer voll aufgedreht haben. Nicht so schön ist, dass die Babysitter Funktion nicht ganz einfach zu aktivieren ist (es ist eben ein erster Linie ein Funkgerät), ich habe mir daher eine Kurzanleitung aufgeklebt.

Selbstgemessene technische Daten, die nirgendwo nachzulesen sind:

Die Stromaufnahme im Empfangs Modus beträgt 20 mA, im Babysitter oder VOX Modus 40mA.
Das heißt, mit NiMH Akkus von 1300 mA-Stunden hält eine Ladung 64 bzw. 32 Stunden Nonstop. Solange schläft Robert nicht!
Die Ladestation lädt mit 60 mA bei 2 eingesteckten Geräten, und 70 mA bei einem Gerät. Das heißt nach 32 Stunden sind die Akkus wieder voll, da man normalerweise von einem Ladefaktor von 1,5 ausgeht.
Beim Senden werden ca. 400 mA verbraten, d.h. man kann 3 Stunden senden oder auch 6 Minuten Senden verkürzen die Standby Zeit um 1 Stunde. Aber wenn Nachwuchs das hinkriegt, hat man sowieso andere Sorgen.

Tipps:

Wenn ein "Einsatz" stattfindet, will man ja nicht immer, dass die Nachbarschaft mithören kann, oder das bei demjenigen, der in der Kneipe zurückgeblieben ist, andauernd das Funkgerät anschlägt. Man kann zwar das Funkgerät ausstellen, aber beim Wiedereinschalten muss man erst die Babysitterfunktion aktivieren, was leider nicht trivial ist, besonders nicht für einen eventuellen Babysitter oder hilfreiche Nachbarn. Es geht aber auch einfacher! Ich habe mir einfach einen 2,5 mm Klinkenstecker besorgt (ca. 1 Euro), ab in die Mikrophonbuchse und im Äther ist Ruhe. Nur nicht vergessen ihn wieder rauszuziehen, wenn Nachwuchs wieder schläft.

Wenn das Babyphon in der Ladeschale ist, hört man manchmal im Empfänger ein Brummen. Das liegt an der Lage der Zuleitung vom Steckernetzteil! Insbesondere, wenn sie noch original aufgerollt ist und sie "falsch" liegt, entsteht in ihr ein "brummendes" Magnetfeld, das den Sender stört. Abhilfe bringt das Verändern der Lage des aufgerollten Teils, oder die Zuleitung ganz ausrollen und zusätzlich die Ladeschale weit weg von dem Steckernetzteil positionieren.
Ein Siebkondensator ( > 2000 Mikrofarad ) in der Ladeschale bringt nichts, da der Strom weiterhin "brummt", ein Kondensator im Netzteil wäre ideal, nur ist da ja leider kein Platz.

Letzte Änderung am: 24.05.2003

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